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Autofreier flanieren in der Altstadt

Eine autoarme Innenstadt ist das Ziel von GUT Köln. Mit der Umsetzung des Verkehrsführungskonzepts Altstadt ist ein erster Schritt in diese Richtung gemacht. Das sorgt für bessere Luft, für mehr Aufenthaltsqualität und für mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr in der Altstadt.

Die Stadt Köln beginnt ab Montag, den 25. Mai 2020, mit der Umsetzung des “Verkehrsführungskonzept Altstadt“

GUT Köln hat das Konzept im Verkehrsausschuss mitgetragen. Ziel ist Platz für Fahrräder und Fußgänger*innen zu schaffen, den öffentlichen Raum attraktiver zu gestalten und damit die Aufenthaltsqualität im Zentrum Kölns zu steigern. “Natürlich hätten wir uns mehr autofreie Zonen in der Altstadt gewünscht”, sagt GUT Ratsherr Thor Zimmermann. “Nach jahrelangen Beratungen ist dieses Konzept das Ergebnis eines politischen Kompromisses. Wie leider so oft gilt auch hier: besser als gar nichts.”

In der Pressemitteilung der Stadt Köln werden die Planungen erläutert:

Die Straßenräume in der Kölner Altstadt sollen aufgewertet werden.  Das Konzept sieht eine Umgestaltung und Anpassung von öffentlichen Verkehrsflächen vor, um Stadträume erlebbarer zu machen. Die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen erfolgt in mehreren Phasen.

Ziel des Konzepts ist es, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen, den Fuß- und Radverkehr zu stärken, die allgemeinen Parkflächen im öffentlichen Raum zu reduzieren und die Kfz-Verkehrsbelastung in der Altstadt zu senken. Zudem sollen die Wegebeziehungen für Fußgängerinnen und Fußgänger verbessert und erhöht werden – auch im Hinblick auf das kulturelle Highlight „Via Culturalis“, ein Kulturpfad, der quer durch die Altstadt 2000 Jahre Kölner Stadt-, Stadtbau- und Architekturgeschichte erlebbar macht.

Fußgängerzonen in der Altstadt

In einem ersten Schritt werden an den Stellen Fußgängerzonen eingerichtet, an denen keine baulichen Veränderungen erforderlich sind. Diese werden für den Radverkehr geöffnet und nur für den Lieferverkehr zwischen 6 und 11 Uhr freigegeben. Folgende Straßen und Straßenabschnitte werden im ersten Schritt in Fußgängerzonen umgewandelt:

  • Östlicher Teil der Bolzengasse
  • Östlicher Teil des Heumarktes
  • Hühnergasse
  • Unter Käster
  • Südlicher Teil des Alter Marktes

Zudem entfallen die Kurzzeitparkplätze im öffentlichen Straßenraum und machen Platz für attraktive Stadtraumnutzungen. Kurzzeitparkende werden in den derzeit nicht ausgelasteten Parkhäusern der Altstadt ausreichend Stellplätze finden. In den Bereichen am Laurenzgittergäßchen, Am Leystapel und auf den Parkplätzen Obenmarspforten/Marspfortengasse und Markmannsgasse werden Stellplätze als reservierte Bewohnerparkplätze ausgewiesen. Die Reduktion der Stellplätze erfolgt nach der Notwendigkeit der Umbaumaßnahmen. Es wird darauf geachtet, dass die Umnutzungen der Stellplätze so spät wie möglich vorgenommen werden, um den Anwohnenden ausreichend Zeit für eine Umgewöhnung einzuräumen.

Alle Anlieger:innen erhalten eine Anlieger-Information mit allen wichtigen Änderungen, die mit der Umsetzung des ersten Schritts des Verkehrsfüh

rungskonzepts Altstadt einhergehen. Außerdem erhalten alle Inhaber*innen eines Bewohnerparkausweises City/Martinsviertel (CITY) in diesen Tagen ein separates Schreiben, in dem ein Übersichtsplan enthalten ist, der über die künftig zur Verfügung stehenden Parkmöglichkeiten informiert. Ihnen wird, wenn sie den Bewohnerparkausweis nicht weiter nutzen möchten, die Möglichkeit eröffnet, gegen Erstattung der Kosten den Parkausweis zurückzugeben. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, bis zum 31. Dezember 2020 vergünstigte Stellplätze in den umliegenden Parkhäusern Philharmonie und Groß St. Martin zu nutzen.

Mehr Fahrradparken und mobile Bäume

Bereits in der ersten Umsetzungsphase sind die Ausweitung des Fahrradparkens (auch des Lastenradparkens) und die Einrichtung von Sharing-Angeboten vorgesehen. Gleichzeitig zu diesen ersten Maßnahmen des Verkehrsführungskonzepts werden auch städtebauliche Aufwertungen vorgenommen. So werden beispielsweise Sitzelemente installiert, 35 Bäume in großen Pflanzenkübeln aufgestellt, Fahrrad-Abstellplätze geschaffen sowie kleinere bauliche Anpassungen, etwa die Anhebung bisheriger Stellflächen auf Bürgersteigniveau, vorgenommen.

Bei all diesen Maßnahmen werden die aktuellen oder in den nächsten Jahren anstehenden Hochbauprojekte und dadurch notwendige Möglichkeiten für Baustellenzufahrten mitgedacht. Flexible und nachhaltige Lösungen – etwa die „mobilen Bäume“ – ermöglichen kurzfristige und kostengünstige Demontagen oder Umplatzierungen. Die Aufwertung des öffentlichen Raums wird von der „Kölner Grün Stiftung“ in besonderem Maße mit einem sechsstelligen Betrag finanziell unterstützt.

Besucher:innen sollen Parkhäuser nutzen

  • Insgesamt entfallen durch die Umsetzung der Maßnahmen im Geltungsbereich des Verkehrsführungskonzepts Altstadt (östlich der Hohe Straße) 118 Parkplätze, die bislang für Fremdparkende mit Parkschein und für Bewohner*innen und Bewohner mit Bewohnerparkausweis CITY nutzbar waren. Stellplätze werden von allgemeinen Kurzzeitparkflächen zu Teilen in reservierte Bewohnerstellplätze umgewandelt. Es stehen somit 51 Stellplätze ausschließlich für Inhaber*innen eines Bewohnerparkausweises CITY zur Verfügung.
     
  • Im gesamten Bewohnerparkgebiet City/Martinsviertel stehen mit diesen Anpassungen den Anwohnenden zukünftig 264 statt bisher 382 Stellplätze zur Verfügung. Der Geltungsbereich des Verkehrsführungskonzepts Altstadt liegt innerhalb des Bewohnerparkgebietes City/Martinsviertel und erstreckt sich östlich der Hohe Straße.
     
  • Mit Einrichtung der Fußgängerzone entfallen zwei Behindertenstellplätze im südlichen Teil des Alter Markt sowie am Senatshotel. Das Angebot wird kompensiert, indem in der Martinstraße zwei neue Behindertenstellplätze eingerichtet werden. Die personalisierten Behindertenparkplätze (Hinweisschilder mit Ausweisnummern) bleiben davon unberührt.

Bild Keyvisual: von Stadt Köln

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