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„Köln kann's besser” - Teil 1

Interview mit unserem Klima-OB Marcel Hövelmann

Was war deine Haupt-Motivation für die OB-Kandidatur im Herbst 2025? Und warum schon jetzt?

Seit mehr als 10 Jahren verfolge ich intensiv das politische Köln. Und egal, ob Klima, Soziales, Mobilität und und und: zu viele Entscheidungen gingen und gehen in die falsche Richtung bzw. werden zu langsam umgesetzt.

Und da hab ich auch irgendwie so ein Lebensmotto: Wenn du nicht zufrieden bist mit irgendwas, dann musst du es halt selber versuchen besser zu machen.

Jetzt möchte ich, 10 Jahre nach meiner ersten Kölner OB-Kandidatur, einfach nochmals die Chance nutzen, die mir durch das Vertrauen unserer GUTen Mitglieder gegeben wurde. Ich möchte unbedingt etwas getan haben und nicht in 10 oder 20 Jahren in den Tisch beißen und sagen „ich habs nicht versucht“. 

Da wir einfach so viele Themen haben, an denen wir in Köln besser werden müssen, wollte ich, dass meine Kandidatur schon früh startet und jede*r Kölner*in den inhaltlichen Prozess meiner Wahlagenda in den kommenden Monaten beobachten und begleiten kann. Denn ich stecke inhaltlich zwar in vielen Themen drin, aber sicherlich will ich auch noch für viel Input der Bürger*innen ein offenes Ohr haben. Dazu werde ich sowohl digital als auch live den Kölner*innen genügend Möglichkeiten geben.

Auf welche Entscheidungen kannst du als Oberbürgermeister denn überhaupt Einfluss nehmen?

Als Oberbürgermeister kann ich Prioritäten setzen, welche Themen ich als die wichtigen Zukunftsthemen für Köln sehe - sowohl im Großen als auch im Kleinen. Alles, was dem Klimaschutz und dem Gemeinwohl dient, muss in den kommenden Jahren vorrangig und zügig umgesetzt werden. Dabei mangelt es nicht an schon bestehenden politischen Entscheidungen, vielmehr an der Umsetzungsgeschwindigkeit und Priorisierung - sei es z.B. bei der Mobilitätswende, der Wohnraumnutzung, der Infrastruktur für Kitas und Schulen und und und…..leider eine fast endlose Liste, was jüngst u.a. ja auch wieder die Berichte des Rechnungsprüfungsamtes über die Vergaben an Karneval und bei den Museen gezeugt haben.

Generell brauchen wir auch wieder einen positiven "Flow". Egal, ob in der Zeitung oder im Internet, man liest fast nur, was mal wieder nicht geklappt hat oder teurer wird. Da müssen wir als Stadtverwaltung, aber auch in unserer Gesellschaft, wieder den Dreh hinbekommen. Und letztendlich macht uns allen eine Mehrheit an positiven Ereignissen und Erfahrungen ja auch eher Freude im Alltag. 

Wichtig wird dabei sein, im direkten Austausch mit den Bürger*innen zu stehen. Und dabei geht es ja meistens auch eher um die kleinen Dinge des Lebens - wieso ist das so ein Krampf mit der Schulplatzvergabe oder wann kommen hier endlich die 5 versprochenen neuen Bäume hin?

Auch brauche ich deutlich weniger Chichi, Karnevalssitzungen und Fotos von mir auf SocialMedia, möchte dafür aber authentisch im täglichen Lebensumfeld der Kölner*innen präsent sein. Ein Beispiel: Ich will und kann jetzt von gestern auf heute auch nicht auf einmal Fan von jedem Kölner Fussballclub sein und mir alle 5 Minuten nen anderen Fanschal umhängen 😉. Mir geht es darum, dass wir eine tolle Sportstadt sein werden, mit einem heterogenen Angebot und vernünftiger Infrastruktur - im Breiten- als auch im Spitzensport.

"Höchste Priorität für den Klimaschutz“: Was bedeutet das für Dich?

GUT Köln hatte bei der Entscheidung zum Klimanotstand bereits im Sommer 2019 höchste Priorität für den Klimaschutz in Köln gefordert, leider wurde dieser damals nur mit „hoher“ Priorität beschlossen. Konkret bedeutet das seitedem: Okay, wir denken mal ein bisschen Klimaschutz mit, aber fast alles andere ist weiterhin wichtiger. Ich stelle seitdem gerne die Frage: "Und, was sind deine 5 Klimaschutz-Highlights, die wir in Köln umsetzen?" Die Antworten tendieren leider fast immer Richtung: "Da weiss ich nichts." - während man mir parallel mehrere Beispiele nennen kann, wo dringend etwas gemacht werden müsste.

Die Maßnahmen, die wir bis heute in Köln konkret umsetzen, sind absolut nicht ausreichend und werden fast immer weichgespült. Auch die politisch beschlossene Strategie Köln Klimaneutral 2035 hinterlässt noch viele Lücken, die es zeitnah mit konkreten Maßnahmen und vor allem einer soliden Finanzierung zu schließen gilt. Da werden die Entscheidungen für die Zukunft nicht leichter und vielleicht auch an der einen oder anderen Stelle schmerzhaft, da wir die verschlafene Zeit der Vergangenheit aufzuholen haben. Aber wenn die Priorität und der rote Faden vorhanden sind, dann können wir die notwendigen Maßnahmen stemmen und dabei sowohl die damit verbundenen sozialen als auch ökologischen Herausforderungen meistern. Ganz unabhängig davon, wie sehr der städtische Haushalt in den kommenden Jahren seine "fetten Jahre" hinter sich hat.

Teil 2 folgt

In loser Folge setzen wir das Interview mit unserem Klima-OB Marcel fort.

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